Alles nachhaltig, oder was?
Es geht ein Trend um auf der Welt: Nachhaltigkeit. Nachhaltiger einkaufen, essen, sich kleiden und leben. Ein bewusster Umgang mit sich selbst und der Umwelt. Eine Studie von Ebay zeigt, dass 62% von 1.500 befragten Kunden Wert auf Nachhaltigkeit beim Onlinekauf legen.
Bedeutung von Nachhaltigkeit
Der Begriff beschreibt im Allgemeinen eine Verwendung von Ressourcen jeglicher Art, wobei die Erhaltung ihrer wesentlichen Eigenschaften im Fokus steht. Die Stabilität und Fähigkeit zur Regeneration des jeweiligen Ressourcenkontextes werden beim nachhaltigen Ver- und Gebrauch ebenfalls angestrebt. Ach so… alles klar. Wie bitte?
Im Klartext: Ein Baum wird verarbeitet, seine besonderen Vorzüge genutzt, für den gefällten Baum wird ein neuer gepflanzt und dabei sorgsam mit der restlichen Vegetation umgegangen. Klingt eigentlich ganz einfach, oder?
1713 tauchte der Begriff der Nachhaltigkeit in seiner bekannten Bedeutung übrigens erstmals auf: Hans Carl von Carlowitz befasste sich in seinem Werk Silvicultura oeconomica mit der Möglichkeit einer nachhaltigen Holzwirtschaft. Mittlerweile ist Nachhaltigkeit zu einer Art Sammelbegriff geworden, die neben alltagssprachlichen Auffassungen u.a. auch politische (wie nationale Nachhaltigkeitsstrategie) umfasst. Bei der Fülle verschiedener Bedeutungen gibt es allerdings eine wichtige Gemeinsamkeit: Neben der Gegenwart wird bei den jeweiligen Entscheidungen und Handlungen auch die Zukunft bedacht. Nach mir die Sintflut? Eben nicht.
Moderne Bewegung oder alter Schuh?
Der Trend ist da und wir sind bestens ausgerüstet. Mittlerweile gibt es verschiedenste Ideen für die Umsetzung eines besseren und zukunftsweisenden Lebensstils: Onlineplattformen zum Austausch der vereinten Nachhaltiker, Webseiten mit Anleitungen zur Herstellung von revolutionären Shampoos und so weiter.
Ein Ansatz ist die Idee der Slow Fashion. Im Gegensatz zur Fast Fashion, bei welcher der neuste Trend im Fokus steht und den meisten Outfits dadurch ein nur kurzes Dasein vergönnt ist, setzt Slow Fashion u.a. auf Langlebigkeit und Wiederverwendung. Was nicht mehr gefällt oder passt, kann nach dieser Idee beispielsweise weitergegeben werden. Und so darf es beim Kauf einer neuen Hose auch mal ein Second-Trend sein. Warum? Weil dafür keine neue Ware produziert werden musste, deren Herstellung mitunter Umwelt und Personen gefährdend ist.
Doch, bevor wir es vergessen: Einst wurde den Kindern oder Verwandten übrigens nicht nur Haus und Hof vermacht, sondern auch Kleidung und Schuhe. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieben manche Röcke oder Stiefel so beispielsweise für mehrere Generationen in Gebrauch. Da fragt man sich doch, warum und wann dieser Nachhaltigkeitstrend eigentlich überhaupt aus der Mode gekommen ist.