Culotte. Eine Männerhose erobert die Frauenwelt
Es herrscht ein neuer Trend in der Modewelt – weite Damen Hosen, die wie ein Rock anmuten und meist über den Knöcheln enden, die Culotte.
Die Culotte – und wer hat´s erfunden?
Die Schweizer waren es nicht, sondern die Franzosen. Der Begriff „Culotte“ bzw. „Culot“ kam unter Heinrich III. (Regierungszeit 1574 – 1589) auf und bezeichnete zunächst eine nur die Hüften bedeckende, leicht ausgestopfte Hose. Nach 1670 war damit vor allem die enge Kniebundhose gemeint. Die Form der historischen Culotte hat sich im Laufe der Zeit mehrfach geändert – weit, eng, mit Strumpfband, mit Knopfleiste oder mit Hosenlatz. Getragen wurde sie damals übrigens von Männern – da waren sie uns wirklich einen Schritt voraus.
Zur Zeit der Französischen Revolution 1789 wurde der Protest der Revolutionäre gegen das bestehende System u.a. durch die Kleidung ausgedrückt: Die „Sansculotte“ war eine lange Hose und wurde bewusst gewählt, um sich optisch von der Oberschicht mit Kniehose abzusetzen. So bedeutete „Sansculotte“ auch „ohne Kniehosen“. Lange Hosen? Revolutionär!
Moderne Culottes
Also doch kein wirklicher neuer Trend. Und selbst in der heutigen Zeit war die Culotte bereits en vogue. Als Hosenrock kam die „jupe-culotte“ um 1900 in Mode – ein Kompromiss zwischen Hose und Rock, der u.a. das Radfahren für Frauen erleichterte (Frauenhosen waren bis zum Ersten Weltkrieg verpönt). Von 1966 bis 1973 und in den 1980ern erlebte der Hosenrock dann sein Revival.
Im Frühjahr 2016 ist der Culotte-Trend nun wieder im Modehimmel angekommen: Die Culotte wird von Frauen heute in verschiedenen Farben, Größen und Passformen getragen; kombiniert mit Sneakers, Sandalen oder Pumps.
Hast du schon eine Culotte im Schrank? Ich schon. In Schwarz. Muss einfach sein in diesem Jahr.