Das erste Supermodel der Welt
Es ist wieder Fashion Week-Zeit und daher werfen wir einen Blick in die Vergangenheit der schönsten Woche(n) im Jahr. Heute geht es bei uns um das erste Supermodel der Welt.
Wir kennen sie alle, die geliebten Gesichter der Moderne, die uns von Laufstegen, Werbeplakaten oder aus Hochglanzmagazinen anstrahlen. Cara Delevigne, Gisele Bündchen, Heidi Klum und und und. Doch, wer erinnert sich an das erste Supermodel der Welt?
Sie war zuerst da!
Das erste Supermodel der Welt stammt aus Schweden. Ihr Name war Lisa Fonssagrives-Penn (1911 – 1992). Die blonde Schönheit wurde in Göteborg geboren und ging nach Paris, um Balletttänzerin zu werden. 1936 entdeckte man jedoch ihr Potential und engagierte die damals 25-jährige als Fotomodel. Ein Alter, in dem heutige Supermodels beinahe schon zum alten Eisen gehören.
Aber damals waren die Zeiten anders und so konnte Lisa ihre Karriere auch bis in die 1950er Jahre aufrecht halten. Bis dahin kam sie 200 Mal auf das Cover der Vogue, zierte die Magazine Town & Country, Life und Vanity Fair, als 50-jährige schaffte sie es sogar noch auf das Cover von Harper´s Bazaar.
Läuft super bei den Models…
Lisa Fonssagrives bezeichnete sich selbst als „good clothes hanger“ („guter Kleiderständer“), um ihre Tätigkeit zu umschreiben. Und tatsächlich findet sich bei Wikipedia zum Suchbegriff „Model“ die Definition: „Die Tätigkeit ist auf die bloße körperliche Anwesenheit beschränkt […]. In der Regel werden keine sprachlichen, gesanglichen, tänzerischen, akrobatischen oder schauspielerischen Talente benötigt.“ (Wikipedia, „Model“, 16.02.2017)
Ähm ja.
Ganz so inhaltlos ist das Wirken eines Models und vor allem das eines Supermodels nun aber auch nicht. Gerade die Größen unserer heutigen Zeit sind ein Beweis dafür, dass Models weit mehr sind als „schöne Kleiderständer“. Sie beeinflussen den Geschmack, die Meinung und das Image einer ganzen Generation. Schon mal das Instagramprofil von Kendall Jenner besucht? Die vielen Follower hat sie sicher nicht (nur), weil ihre körperliche Anwesenheit auf den Laufstegen der Modezentren so beeindruckend ist.
Der Begriff des Supermodels wurde übrigens schon 1891 erstmals verwendet (in einem Interview mit dem Künstler Henry Stacy Marks), etablierte sich jedoch erst ab den 1960ern. Produkte oder Marken wurden zunehmend nicht nur mit schönen Gesichtern, sondern mit dem Namen, Ruhm und Image des jeweiligen Supermodels beworben (z.B. Pepsi, Max Factor usw.).
In den 1990ern erlangten die Supermodels der Zeit mehr und mehr mediale Aufmerksamkeit und näherten den Begriff des Supermodels dem des Superstars an. Deutlich wird das u.a. durch das berühmte Musikvideo „Freedom“ von George Michael, in dem 5 bekannte Supermodels (Naomi Campbell, Cindy Crawford, Christy Turlington, Linda Evangelista, Tatjana Patitz) die Hauptrollen spielten. Die Grenzen zwischen Supermodels und Superstars verwischten. Heute gibt es mit Gigi Hadid, Kendall Jenner und Hailey Baldwin längst eine Riege von Supermodels, die aufgrund ihrer Medienpräsenz und Bekanntheit den Aufstieg in die Top-Liga geschafft haben: Nicht ihr beruflicher Erfolg erhob sie zur First Class-Modelgruppe, sondern vor allem ihr Ruf bzw. (soziales) Ansehen.
Die Zeiten der „guten Kleiderständer“ sind demnach vorbei, denn längst richten sich die Scheinwerfer nicht mehr nur auf die Laufstege der Fashion Weeks, sondern auch auf die Social Media-Profile der modelnden Superstars.