Ich geh mit dir durch Strick und Dünn – komme was Wolle.
Von meiner lieben Kollegin habe ich erfahren, dass heute der Tag des schlechten Wortspiels ist. Da dachte ich mir, hau ich doch gleich mal in der Überschrift eins raus. Gern geschehen. Und damit bin ich auch schon beim Thema. In dieser Woche geht es nämlich um Strick, denn Strick ist schick.
Die Tage sind kurz, draußen ist es kalt und ich habe das dringende Bedürfnis, mich zu Hause einzukuscheln. Und worin geht das besser als im Lieblings-Strickpulli? Der ist so herrlich kuschelig, uralt und hat auch schon ein paar Löcher. Was soll ich machen, ich lieb ihn halt. Aber Moment, woraus ist der eigentlich gemacht? Schnell aufs Schildchen geschaut – Merinowolle. So so. Aber was ist Merinowolle eigentlich genau? Ich habe mich mal schlau gemacht, woraus unsere Strickpullis und Co. in der Regel so gemacht sind und möchte meine Erkenntnisse gern mit dir teilen.
Woraus ist Strick gemacht, das WOLLEn wir wissen…
Schurwolle
Schurwolle wird von Hausschafen gewonnen. Sie ist sozusagen der Klassiker unter den Wollstoffen und aufgrund ihrer wärmeisolierenden und wasserabweisenden Eigenschaften sehr beliebt. Die Bezeichnung Schurwolle sagt dabei aus, dass die Wolle von einem lebenden Tier stammt und frisch geschoren wurde. Das ist im Textilkennzeichnungsgesetz geregelt. Achte doch mal darauf: Die Abkürzung WV bedeutet, dass es sich um reine Schurwolle handelt, WO weist darauf hin, dass du es mit recycelter Wolle zu tun hast.
Merino
Während Schurwolle sich oft kratzig auf der Haut anfühlt, wird Merinowolle als sehr weich und angenehm empfunden. Sie ist viel feiner und elastischer als normale Wolle. Die Fäden stammen vom Merinoschaf, das extra für die Wollgewinnung gezüchtet wird. Die ersten Merinoschafe stammten wohl aus Afrika. Über Europa (Spanien) gelangten sie dann ab dem 18. Jahrhundert nach Australien und Neuseeland. Von dort kommt heute fast die gesamte Merinowolle, die auf der Welt vertrieben wird.
Alpaka
Wie der Name schon sagt, stammt diese Wolle vom Alpaka, einer Kamelform, die ursprünglich in den Anden in Südamerika lebt. Diese Tiere haben sich perfekt an die extremen Wetterbedingungen in bis zu 4.000 m Höhe angepasst. Ihre Wolle ist daher besonders wärmend und gut isolierend. Außerdem ist Alpakawolle sehr fein und weich. Sie enthält auch kein Lanolin (Wollfett) und ist somit gut für Allergiker geeignet.
Mohair
Mohair ist eine sehr hochwertige und leichte Wolle, die von der Angoraziege gewonnen wird. Von der Angoraziege? Ist das nicht Angorawolle? Hab ich auch gedacht, aber Angorawolle besteht aus den Haaren des Angorakaninchens. Wieder was gelernt. Aber zurück zu Mohair: Die Faser ist besonders leicht. Je nachdem, wie alt die Ziege ist, unterscheidet man die Wolle in kid, young goat und adult, wobei die Wolle von den jungen Tieren am feinsten ist. Mohairwolle soll im Winter wärmen und im Sommer kühlen. Außerdem wird ihr eine antibakterielle Wirkung zugeschrieben. Für einen Pullover aus Mohairwolle muss man aber schon etwas tiefer in die Tasche greifen.
Kaschmir
Die Kaschmirfaser ist eine der teuersten Fasern der Welt. Die Wolle wird aus dem Unterfell der Kaschmirziege gewonnen. Sie ist sehr weich und ausgesprochen fein. Wir haben dieser edlen Faser schon einmal einen ganzen Artikel gewidmet. Wenn du mehr erfahren möchtest, schau ihn dir doch mal an.
So, jetzt fühle ich mich ein ganzes Stück schlauer. Und wenn du dich das nächste Mal in dein Lieblingsstück aus Strick kuschelst, schau doch mal auf das Etikett, woraus es gemacht ist.