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Kaschmir – was du über das luxuriöse Material wissen solltest

Es ist kein Geheimnis, dass Kaschmir in der Mode zu den hochwertigsten aller Stoffe zählt. Gerade jetzt in den kälteren Monaten sind Kaschmirpullover die ultimativen Kleidungsstücke für alle, die es warm und elegant mögen, aber keine Lust auf einen schweren Strickpullover haben. Denn: Kaschmir bietet auch in dünnen Schichten eine hohe Fähigkeit zur Isolation, liegt weich und angenehm auf der Haut und hat dabei ein sehr geringes Gewicht. Aber woher kommt das Material eigentlich und wie sieht’s aus in Sachen Nachhaltigkeit? Wir machen den Check!

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Woraus besteht Kaschmir?

Kaschmir (engl. cashmere) ist eine sehr zarte und feine Wollart. Gewonnen wird sie aus dem Unterfell der Kaschmirziege. Das befindet sich unter dem Deckhaar der Tiere, ist besonders dicht und weich und dient der Wärmeisolierung. Kein Wunder also, dass auch verarbeitetes Kaschmir besonders schön warm hält.

KaschmirziegeDie Kaschmirziege ist übrigens eine Verwandte der Hausziege, stammt ursprünglich jedoch aus der namensgebenden Region Kaschmir in Südasien und Nepal im Himalaya-Gebirge. Hier herrschen extreme Temperaturen, das Unterfell schützt die Tiere vor Kälte. Sobald im Frühling die Temperaturen steigen, setzt dann aber der Fellwechsel ein, im Zuge dessen die Kaschmirziegen ihr Winterfell verlieren. Das Unterhaar ist dann bereit zum Auskämmen, wird anschließend gereinigt, gegebenenfalls gefärbt und zu Garn gesponnen. 

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Die Wolle der Kaschmirziegen ist sehr fein und deutlich dünner als Schafwolle – sie gehört zu den wertvollsten und teuersten Naturfasern. Häufig wird Kaschmir daher mit Merino- oder Schafwolle gemischt, denn reine Kaschmirwolle in guter Qualität erreicht hohe Verkaufspreise. In einem Jahr können circa 150 bis 200 Gramm Wolle von einer Kaschmirziege gewonnen werden. Für einen Pullover wird ungefähr die 5-fache Menge benötigt. Kaschmirwolle ist von Natur aus grau, weiß, schwarz und braun. In Europa werden fast ausschließlich weiße Kaschmirziegen gezüchtet, da ihre Wolle beliebig gefärbt werden kann. Weltweit ist China der größte Kaschmirproduzent mit einem Marktanteil von 90%. Weitere Erzeuger sind die Mongolei und Tibet. Kleinere Mengen Kaschmir kommen aus Afghanistan, dem Iran, Australien oder Neuseeland. In Europa werden Kaschmirziegen vor allem in Schottland gezüchtet; Deutschland hat in Bad Essen (Niedersachsen) eine Zucht für Kaschmirziegen.

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Eigenschaften der Kaschmirwolle

Es gibt viele Gründe dafür, dass Kaschmir so beliebt ist. Ganz vorne mit dabei dürfte die Eigenschaft der Wolle sein, Wärme zu speichern. Außerdem ist sie wasserabweisend, führt jedoch gleichzeitig Feuchtigkeit nach außen ab. Auch gilt Kaschmir als schmutzabweisend und nimmt kaum Gerüche an.

Und warum tragen wir dann nicht alle längst Kaschmir? Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens: Die edelste Naturfaser der Welt ist  ein kostbares und teures Gut: Pro Kilo zahlt man gut und gerne mal 200€, der Preis für reine Kaschmirprodukte beträgt selten weniger. Laut EU-Textilverordnung 100//2011 darf sich übrigens nur “100% Kaschmirwolle” nennen, wo selbige auch ausschließlich verarbeitet wurde. „Kaschmir“ benennt dagegen ein Gemisch aus mindestens 85% Kaschmirwolle und bspw. 15% Schafswolle. „Kaschmiranteil“ enthalten Produkte mit mindestens 14,5% des wertvollen Naturproduktes. Der zweite Haken an Kaschmir ist das Problem mit dem Tierwohl.

Wie nachhaltig ist Kaschmir?

Die Wolle der Ziegen ist ein Naturprodukt und damit schon umweltverträglicher als Kunststoff. Die Frage, die man sich aber dennoch stellen sollte, ist: Wie tierfreundlich ist Kaschmir? Und so viel vorab: In diesem Punkt schneidet das Luxusmaterial nicht immer glänzend ab…

In den großen Produktionsländern, wie China und der Mongolei, leiden die Kaschmirziegen, aber auch Angoraziegen oder Alpakas vor allem an fehlenden Tierwohlrichtlinien. Die Tiere leben zum Großteil extensiv, also auf sich selbst gestellt, in der Steppe oder auf Weiden. Hier kommt es zu unzureichender Verpflegung und die Tiere haben keinen Schutz vor Wind und Wetter. Es gibt keine regelmäßige medizinische Versorgung. Aufgrund der fehlenden Beziehung zwischen Menschen und den Ziegen löst der Kontakt für Behandlungen oder die Schur extremen Stress und Panik aus. Um an das begehrte, weiche Unterhaar der Kaschmirziegen zu kommen, wird das Haar oftmals sehr grob mit Metallkämmen ausgekämmt oder sogar schmerzhaft herausgerissen!

Wer tierleidfreie Mode kaufen möchte, sollte sich am “GOTS organic”-Logo orientieren. Hier kommen 95% der Fasern aus kontrolliert biologischer Tierhaltung. Auch bei Wolle von Bioland- Naturland- oder Demeter-Höfen wird streng auf Tierschutz geachtet. Bei Kaschmir gibt es den neuen internationalen Standard “The good Cashmere Standard”. Die nachhaltigste und tierfreundlichste Lösung Kaschmir zu tragen, ist aber weiterhin, bereits produzierte Kaschmirprodukte zu kaufen – sprich Second Hand. Auf momox fashion findest du geprüfte Second Hand Ware, für die keine neuen Ressourcen aufgewendet werden müssen. Weiterer Vorteil: Gegenüber dem Neupreis zahlst du hier deutlich weniger.

Kaschmir richtig waschen

Wie hat man dann aber auch lange Freude an dem guten Teil? Du kannst Kaschmir in der Regel bis zu vier Tage tragen, bevor du den Pullover waschen solltest. Das Material hat selbstreinigende Eigenschaften, oft reicht auch das Lüften an der frischen Luft. So können sich die Fasern gut regenerieren.

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Das passende Waschmittel

Ein Wollwaschmittel ist gut und noch besser ist ein spezielles Waschmittel für Kaschmir. Diese enthalten weder Bleichmittel noch Aufheller oder Weichspüler und sind leicht rückfettend. Somit sind sie die perfekte Pflege für Kaschmir.

Im Wollwaschgang in der Waschmaschine

Kaschmir richtig reinigen ist in der Maschine mit einem Wollwaschprogramm die schonendste Art. Dabei drehst du das Wäschestück auf links und befüllst die Trommel nur halb. Auf dem Pflegeetikett kannst du die geeignete Waschtemperatur entnehmen, sie sollte aber auf keinen Fall 30 Grad übersteigen. Besser ist ein kurzes Programm für diesen feinen Stoff. Wenn möglich vermeide das Schleudern oder wähle ein Programm mit niedriger Schleuderzahl. Beim Schleudergang gibt es viel Druck und Reibung auf die feinen Fasern.

Die zweite Wahl –Handwäsche

Hat deine Waschmaschine keinen Wollwaschgang oder bist du unterwegs, kannst du Kaschmir auch von Hand waschen. Einen Kaschmir-Schal waschen im Waschbecken ist vielleicht einfacher als in der Maschine. Beachte dabei, dass das Wasser nur lauwarm ist und langes Einweichen solltest du auch vermeiden. Damit das hochwertige Teil nicht verfilzt, darfst du auf keinen Fall reiben. Nach dem Waschen wickelst du das Kleidungsstück in ein Handtuch und entziehst so die Feuchtigkeit.

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Richtig trocknen

Auf einem trockenen Tuch als Unterlage und im Liegen, so trocknet Kaschmir am liebsten. Somit behält das Kleidungsstück auch seine Form. Kaschmir trocknest du besser nicht in der Sonne und auch nicht direkt an der Heizung. Auch warme Luft ist nicht gut, im Trockner darfst du Kaschmir nur mit kalter Luft trocknen.

Mit Vorsicht bügeln

Verwende für den empfindlichen Stoff nur die unterste Stufe und verzichte auf Dampf. Lege ein Tuch zwischen das Bügeleisen und das Kleidungsstück, so bleibt das Material schön flauschig.

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Die wichtigsten Kaschmir-Fakten in Kürze

  • Kaschmir ist eine natürliche Faser, gewonnen von Kaschmirziegen.
  • Ein Pullover mit 100 Prozent Kaschmir hat einen sehr hohen Anteil dieser edlen Faser. Das Etikett gibt Auskunft über den Anteil.
  • Spezielle Kaschmirwaschmittel sind besser als herkömmliche Waschmittel, auf Weichspüler solltest du verzichten.
  • Kaschmir Pullover waschen in der Waschmaschine bei einem Schongang ist die optimale Pflege. Das edle Material behält so seine Eigenschaften am besten.
  • Wäschst du Kaschmir im Waschbecken und vermeide hierbei jede Art von Reibung.
  • An der Luft und liegend getrocknet, können sich die Fasern wieder regenerieren.
  • Vorsichtig und ohne Dampf bügeln ist für eine gute Pflege wichtig. Dabei immer ein Tuch dazwischen legen.
  • Heiße Luft mag Kaschmir nicht, den Trockner deshalb auf kühle Luft stellen.

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Eure Hannah von momox fashion

Hannah von momox fashion

Ich heiße Hannah und gehöre seit Mai 2019 zu momox fashion. Im Blog versorge ich dich mit tollen Tipps zu den Themen Second Hand Shopping und Nachhaltigkeit, aber auch aktuelle Fashion-Trends, Outfit-Inspirationen und spannendes Hintergrundwissen kommen bei mir nicht zu kurz!

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